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Vegetarisch und vegan leben – wer isst was?
Wer sich für eine vegetarische Ernährung entscheidet, verzichtet grundsätzlich auf alle Lebensmittel, die von toten Tieren stammen. Hierzu zählen beispielsweise Fisch, Fleisch, Geflügel und Wurst. Die strenge Variante beinhaltet auch sämtliche Produkte, die Gelatine enthalten, da diese aus den Knochen und der Haut von Schweinen und Rindern hergestellt wird. Das wohl bekannteste Beispiel sind Gummibärchen. Veganer wiederum gehen noch einen Schritt weiter und verzichten bei ihrer Ernährung vollständig auf tierische Produkte. Dabei sind Käse, Eier, Milch oder Honig tabu. Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe von weiteren Zwischenformen:
Ovo- und Lacto-Vegetarier
Eine vegetarische Ernährung beinhaltet grundsätzlich den Verzehr von Milchprodukten und Eiern. Daher wird diese Form auch als Ovo-Lacto-Vegetarismus bezeichnet. Hiervon ausgehend haben sich zwei Untergruppen entwickelt: die Ovo-Vegetarier und die Lacto-Vegetarier. Während Ovo-Vegetarier auf Milch verzichten, Eier aber konsumieren, stehen bei der lacto-vegetarischen Ernährung keine Eier auf dem Speiseplan.
Pescetarier
Eine weitere Ausprägungsform ist der Pescetarismus. Bei dieser Unterart verzichtest du zwar auf Fleisch, Fisch kommt jedoch hin und wieder auf den Teller. Bei Weich- und Krebstieren scheiden sich jedoch die Geister, sie stehen daher nur bei einigen Anhängern dieser Ernährungsrichtung auf dem Speiseplan.
Rohköstler
Bei dieser speziellen Ernährungsvariante sind zwar prinzipiell keine bestimmten Lebensmittel tabu, dennoch ernähren sich die meisten Rohköstler vegan. Das Spezielle an dieser Ernährungsform ist, dass alle Lebensmittel entweder roh verzehrt werden oder bei der Verarbeitung auf höchstens 40 Grad erhitzt werden. Auf diese Weise soll ein Höchstmaß an Enzymen und Vitaminen erhalten bleiben.
Flexitarier
Von vielen Vollblut-Vegetariern belächelt oder gar als Pseudo-Vegetarier abgetan werden die Flexitarier, bei denen durchaus das eine oder andere Stück Fisch oder Fleisch auf dem Teller landet. Denn diesen Anhängern geht es vorrangig um eine gesunde Lebensweise, weniger um ethische Aspekte wie den Schutz der Tiere.
Frutarier
Die wohl konsequenteste Form der fleisch- und tierproduktfreien Ernährung vollzieht wohl die Gruppe der Frutarier dar. Ihnen geht selbst eine vegane Ernährung nicht weit genug, weshalb bei ihnen ausschließlich pflanzliche Produkte auf dem Speiseplan stehen, für die keine Pflanze beschädigt wurde. Hierzu zählen beispielsweise Samen, Nüsse und Fallobst.
Es geht auch ohne: Gesunde Ernährung ohne Fleisch
Das Fleisch zur eine gesunden Ernährung beiträgt, ist leider noch in vielen Köpfen fest verankert. Doch mittlerweile weis man, das eher das Gegenteil der Fall ist. Aus wissenschaftlicher Sicht können alle Nährstoffe, die Fleisch bei der Ernährung vermeintlich unverzichtbar machen, bei einer vegetarischen Ernährungsweise ersetzt werden, so die Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Als Vegetarier musst du einfach nur besser auf deine Nahrung achten. So kann der Jodbedarf durch Feldsalat oder Milch gedeckt werden, Eisen wiederum ist in Vollkornprodukten, Linsen und Brokkoli besonders reichhaltig enthalten (hier findest du eine Liste mit eisenhaltigen Lebensmitteln).
Als Basisprodukte für eine fleischlose Ernährung solltest du auf Getreide, Hülsenfrüchte und Reis setzen, da sie als besonders viel pflanzliches Eiweiß enthalten und daher eine sehr gute Alternative zu Fleisch und anderen tierischen Produkten darstellen. Wer diese Empfehlungen beherzigt, profitiert von einer Reihe von gesundheitlichen Vorteilen. So hat eine Langzeitstudie des Krebsforschungszentrums Heidelberg gezeigt, dass Vegetarier nicht nur eine höhere Lebenserwartung haben als Fleischesser, sondern auch seltener an Krankheiten der Verdauungs- und Atmungsorgane, des Herz-Kreislauf-Systems sowie an Krebs sterben.
Massentierhaltung, Tiertransporte und Umweltschutz – die ethische Komponente
Neben den gesundheitlichen Vorzügen sind es vielfach die ethischen Argumente, die zu einer vegetarischen oder gar veganen Ernährung führen. Die folgenden Gründe sind nur als exemplarisch anzusehen, die Liste könnte fast unendlich verlängert werden.
Massentierhaltung
Für maximalen Profit ist die Tierindustrie bestrebt, auf kleinstem Raum und so günstig wie möglich ein Höchstmaß an Fleisch, Eiern und Milch zu produzieren. Für die Tiere bedeutet das, sie werden zu Hunderten und völlig beengt in Ställen und Käfigen gehalten. Und da Tiere durchaus Schmerzen verspüren und unter Stress leiden, haben sie, wenn sie als Fleisch auf dem Teller landen, ein leidvolles Leben hinter sich. Und in Deutschland stammen 98 Prozent der Fleischerzeugnisse aus Massentierhaltung.
Tiertransporte
Was für die Tierhaltung gilt, gilt umso mehr für den Transport der Tiere, die selten dort gehalten werden, wo sie geboren oder geschlachtet werden. Zusammengepfercht auf engstem Raum werden sie auf den Ladeflächen von Schiffen oder Lkw ohne Wasser oder Futter mitunter über Tage weit über die Grenzen Deutschlands transportiert.
Männliche Küken werden aussortiert
Küken, deren Zucht ausschließlich auf die Eierproduktion abzielt, werden nach ihrem Geschlecht aussortiert. Konkret bedeutet dies, dass männliche Küken als unerwünschtes Nebenprodukt per Hand selektiert und anschließend vergast oder zerschreddert werden. Und in Zahlen ausgedrückt: 45 Millionen männliche Küken sterben auf diese Weise jährlich in Deutschland.
Umwelt- und Klimaschutz
Abgesehen davon, dass Massentierhaltung und Tiertransporte die Würde der Tiere missachten, sind sie auch verantwortlich für Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung. So verursacht die landwirtschaftliche Tierhaltung weit mehr CO2-Emissionen als der globale Verkehr. Und um ausreichend Platz für die Tierhaltung zu schaffen, wird jede Minute eine Fläche von etwa 35 Fußballfeldern gerodet. Der Amazonas-Regenwald hat so schon etwa 20 Prozent seiner Fläche eingebüßt.
Fazit
Vegetarismus ist nicht nur eine bestimmte Art sich zu ernähren, sondern eine besondere Lebenshaltung. Neben den gesundheitlichen Vorzügen sind es vor allem ethische Aspekte, die für immer mehr Menschen den Verzicht auf Fleisch unumgänglich machen. Vegetarisch oder vegan leben – Wer sich dafür entscheidet, tut nicht nur sich selbst etwas Gutes, sondern setzt auch ein Statement für den Schutz von Tier und Umwelt.
[…] Das Buch Peace Food* ist wie oben beschrieben ein Mix aus wissenschaftlichen Erkenntnissen, erschreckenden Fakten und guten Tipps. Für mich war es DAS Buch, was maßgebend dazu beigetragen hat, meine Ernährung und Lebensweise komplett umzustellen. Seit diesem Zeitpunkt verzichte ich komplett auf Fleisch und größtenteils auf Milchprodukte. Die harten Fakten zum Thema Massentierhaltung lesen sich wie ein brutaler Horrorstreifen und danach möchte man einfach vegetarisch Leben. […]